Stärke

Stärke auf einen Blick

  • Stärke ist ein Polysaccharid und gehört zu den Kohlenhydraten.
  • Stärke ist besonders reich an Energie, welche an allen Stoffwechselvorgängen der Heim-, Hobby- und Haustiere beteiligt ist.
  • Der pflanzliche Reservestoff stammt vor allem aus Getreide, Reis, Kartoffeln etc.
  • Sie wird hauptsächlich im Dünndarm enzymatisch in ihre Einzelbausteine gespalten und gelangt von dort aus
    in den Organismus der Tiere. 
  • Um die pflanzliche Stärke verdaulich und nutzbar zu machen, werden die entsprechenden Futtermittel durch spezielle Behandlungsverfahren aufbereitet.

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Definition: Was ist Stärke?

Stärke ist ein Vielfachzucker (Syn. Polysaccharid) und gehört damit zum Makronährstoff Kohlenhydrate. Als Vielfachzucker besteht Stärke aus langen Ketten mehrerer Glucosebausteine (sog. Traubenzucker, Monosaccharide). Sie ist ein wichtiger Energielieferant, da diese für sämtliche Stoffwechselvorgänge des Körpers benötigt wird.

Sie wird enzymatisch im Dünndarm der Tiere in ihre Einzelbausteine gespalten und gelangt von dort aus in den Blutkreislauf. Daher liefert Stärke im Vergleich zu Monosacchariden (Einfachzucker) und kurzkettigen Kohlenhydraten eine langsam freiwerdende und somit längerfristige Energieversorgung.

Wie viel Stärke steckt in welchem Futtermittel?

Getreide speichert überschüssige Energie aus der Photosynthese für zukünftige Wachstumsphasen. Diese gespeicherte Energie wird auch als Stärke bezeichnet. Deshalb sind pflanzliche, stärkehaltige Futtermittel besonders reich an Energie. Hochwertige Stärkelieferanten sind z.B. Getreide (Hafer, Gerste, Weizen, Mais etc.), Reis oder Kartoffeln. Je nach Pflanzenart ist das in ihnen vorhandene Stärkegerüst unterschiedlich stark gebunden. Um pflanzliche Stärke für die jeweilige Tierart verdaulich und damit nutzbar zu machen, werden die entsprechenden Futtermittel durch spezielle Behandlungsverfahren aufbereitet und das Stärkegerüst „gelockert“.

Wie viel Stärke benötigen Hund, Katze, Pferd und Co.?

Stärke liefert dem Körper lebenswichtige Energie. Je nach Tierart wird der Gesamtenergiebedarf neben Stärke auch über andere Nährstoffgruppen gedeckt (z.B. über Fette oder strukturbildende Kohlenhydrate). Daher ist ein konkreter Bedarf an Stärke schwierig zu beziffern und vielmehr über die bereitgestellte Energie bestimmt. Hinzu kommen tierartspezifische Grenzen bezüglich der Verdauungskapazitäten von Stärke.

So sind beispielsweise Pferde von Natur aus nicht auf die Verdauung großer Mengen Stärke eingestellt. Sie decken ihren Energiebedarf in erster Linie über strukturbildende Kohlenhydrate (z.B. aus dem Heu). Bestehende Lücken werden über die Aufnahme stärkehaltiger Futtermittel abgedeckt.

Ein Überschuss des energieliefernden Kohlenhydrats kann zu Übergewicht, Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, Diabetes oder Nervenschädigungen führen. Dagegen kann eine Verminderung der Stärke in der Futterration hilfreich sein. So wird die Energie in der täglichen Ration reduziert. Eine Fütterung mit keiner oder nur wenig Stärke kann übergewichtigen Tieren beim Abnehmen helfen.

Der optimale Anteil an Stärke im Futter ist also zum einen abhängig von der Tierart und zum anderen vom tatsächlichen Energiebedarf, der u.a. durch Alter, Rasse, Leistung und Fütterungsziel bestimmt wird.

Weiterführende Links

Quellen

Engelhardt et al. (2015): Physiologie der Haustiere, 4. Aufl., Stuttgart, Deutschland: Enke.
Iben et al. (2021): Ernährung der Katze, 1. Aufl., Deutschland, Thieme Verlag
Kamphues et al. (2014): Supplemente zur Tierernährung für Studium und Praxis, 12. Aufl., Hannover, Deutschland: M. & H. Schaper.