Kohlenhydrate

Kohlenhydrate auf einen Blick

  • Kohlenhydrate zählen zu den Makronährstoffen.
  • Sie sind maßgeblich am Energiestoffwechsel von Heim-, Hobby- und Haustieren beteiligt.
  • Sie sind ein fester Bestandteil aller Stoffwechsel-, Muskel- und Organfunktionen.
  • Kohlenhydrate sind fast ausschließlich pflanzlicher Natur.
  • Man unterscheidet nichtstrukturbildende (z. B. Stärke, Zucker und Pektine) und
    strukturbildende Kohlenhydrate (z. B. Zellulose und Lignin).
  • Je nach Tierart kann es nötig sein, die Verdaulichkeit der Kohlenhydrate durch Einsatz bestimmter Verfahren zu verbessern.

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Definition: Was sind Kohlenhydrate?

Kohlenhydrate gehören zu den Makronährstoffen – zusammen mit Fetten und Proteinen. Sie bilden das Endprodukt der Photosynthese, bei der Pflanzen aus Licht, Wasser und Kohlendioxid Energie in Form von Zucker erzeugen. Somit machen Kohlenhydrate mehr als 2/3 der weltweiten Biomasse aus. Bei Kohlenhydraten handelt es sich um Verbindungen aus Kohlenstoff-, Wasserstoff- und Sauerstoffatomen; den sogenannten Sacchariden.

Je nach Länge dieser Molekülketten unterscheiden sich die Eigenschaften der Kohlenhydrate und ihre Benennung:

  • Einfachzucker (sog. Monosaccharide)
  • Zweifachzucker (sog. Disaccharide)
  • Mehrfachzucker (sog. Oligosaccharide)
  • Vielfachzucker (sog. Polysaccharide)

Einfachzucker bestehen aus nur einer Saccharid-Verbindung. Zu den bekanntesten Vertretern der Monosaccharide gehören Glukose und Fruktose. Zweifachzucker bilden eine Verbindung aus zwei Einfachzuckern. Die bekanntesten Zweifachzucker sind der Haushaltszucker (Saccharose) sowie der Milchzucker (Lactose). Ab einer Verkettung aus drei bis zehn Einfachzuckern spricht man von Mehrfachzuckern. Die Gruppe der Vielfachzucker umfasst schließlich Kohlenhydrate ab einer Kettenlänger von mehr als zehn Einfachzuckern. Zu den verbreitetsten Polysacchariden gehört beispielsweise Stärke.

Wie viele Kohlenhydrate benötigen Hund, Katze, Pferd und Co.?

Alle Körperzellen von Mensch und Tier benötigen Kohlenhydrate um zu funktionieren. Sie liefern die notwendige Energie, die der Körper eines Haustieres benötigt, um sämtliche Körperprozesse in Gang zu halten. Von allen Makronährstoffen kann der Organismus Kohlenhydrate am schnellsten und effizientesten in Energie umwandeln. Auch darum sind Kohlenhydrate an sämtlichen Stoffwechselfunktionen des Körpers beteiligt.

Die Kohlenhydratquellen in der Nahrung sind von Tierart zu Tierart verschieden. Allerdings stammen nahezu alle aus pflanzlichen Bestandteilen. Hunde und Katzen nehmen Kohlenhydrate in Form von Stärke beispielsweise über Kartoffeln, Reis oder Getreide zu sich. Sie benötigen aber auch einen kleinen Anteil an sogenannten strukturbildenden Kohlenhydraten – besser bekannt als Ballaststoffefür eine reibungslose Verdauung. Pferde, Kaninchen und auch Meerschweinchen sollten zum Erhalt einer natürlichen und regelrechten Verdauung ihren täglichen Energiebedarf vorliegend mithilfe strukturbildender Kohlenhydrate decken. Bestehende Energielücken können dann – je nach Bedarf – über eine stärkereiche Zufütterung gefüllt werden.

Ein konkreter Bedarf an Kohlenhydraten ist schwierig zu beziffern. Viel wichtiger ist die Menge von ihnen bereitgestellten Energie. Der Energiebedarf hängt neben der Tierart von zahlreichen weiteren Faktoren ab (z. B. Alter, Rasse, Beanspruchung des Tieres, etc.). Eine Überversorgung mit Kohlenhydraten und damit an Energie sollte vermieden werden. Übersteigt die Menge der mit dem Futter aufgenommenen Energie regelmäßig den täglichen Bedarf des Tieres kann dies mit der Zeit zu Übergewicht führen.

Weiterführende Links

Quellen
Engelhardt et al. (2015): Physiologie der Haustiere, 4. Aufl., Stuttgart, Deutschland: Enke.
Rühle et al. (2017): Das Kaninchen. Nahrung und Gesundheit, 1. Aufl., Norderstedt: BoD – Books on Demand.
Kamphues et al. (2014): Supplemente zur Tierernährung für Studium und Praxis, 12. Aufl., Hannover, Deutschland: M. & H. Schaper.