Taurin
Kategorie: Nährstofflexikon |
0 Kommentare
Definition: Was ist Taurin?
Taurin gehört zu den Aminosäuren und damit zur Gruppe des Makronährstoffs Eiweiß (Syn. Proteine). Da Taurin als Nebenprodukt aus der nicht-essenziellen Aminosäure Cystein und der essenziellen Aminosäure Methionin entsteht, handelt es sich hierbei nicht um eine Aminosäure im klassischen Sinne, sondern um eine sogenannte Aminosulfonsäure.
Die meisten Heim-, Hobby- und Haustiere können Taurin selbst herstellen. Auf Grund dieser Fähigkeit zur Eigensynthese müssen Hund, Pferd, Kaninchen und Co. Taurin in der Regel nicht über die tägliche Fütterung aufnehmen. Eine Ausnahme bilden Katzen. Sie können den Nährstoff zwar auch selbst synthetisieren, allerdings nicht in ausreichender Menge. Hier ist eine Zufütterung von 200 bis 500 mg/Tag erforderlich.
Funktion von Taurin im Körper von Heim-, Hobby- und Haustieren
Als Aminosulfonsäure erfüllt Taurin im Körper eines jeden Heim-, Hobby- und Haustieres ganz unterschiedliche Funktionen. Taurin hat eine antioxidative Wirkung, was bedeutet, dass es den tierischen Organismus vor freien Radikalen schützen kann. Diese bildet jeder Körper andauernd selbst als Zwischenprodukt des Stoffwechsels. Da freie Radikale jedoch eine aggressive Wirkung haben, mit der sie gesunde Zellen angreifen und darüber das Erbgut schädigen können, braucht der tierische Organismus einen entsprechenden Schutz. Neben Taurin übernehmen eine Vielzahl an Mikro- und Makronährstoffen diese Aufgabe.
In seiner Funktion als Antioxidans unterstützt Taurin zudem das Immunsystem von Heim-, Hobby- und Haustieren. Darüber hinaus fördert es die Entgiftungsfunktion der Leber und hat eine stabilisierende Wirkung auf die Zellmembranen. Besonders für Jungtiere ist Taurin relevant für die Entwicklung von Hirn und Augen sowie für das Körperwachstum.
Taurin fördert die Kontraktionsfähigkeit des Herzmuskels, indem es für einen regelmäßigen Herzschlag sorgt. Außerdem wirkt es positiv auf die Bildung von Gallensäure. Damit nimmt der Nährstoff ebenfalls Einfluss auf den Fettstoffwechsel von Heim-, Hobby- und Haustieren.
Wie hoch ist der Bedarf an Taurin bei Hund, Katze, Pferd, Kaninchen und Co.?
Die Menge an Taurin, die jedes einzelne Tier konkret benötigt, ist sehr spezifisch. Diese hängt nicht nur von der jeweiligen Tierart ab, sondern richtet sich ganz individuell nach dessen Alter, körperlicher Belastung und Größe.
Der Körper deines Heim-, Hobby- bzw. Haustieres benötigt Taurin für eine Vielzahl an Funktionen. Da Tiere in der Lage sind, den Großteil des von ihnen benötigten Taurin selbst aus den Aminosäuren Methionin und Cystein herzustellen und den Nährstoff in Herz, Skelettmuskulatur, Blutplättchen (Syn. Thrombozyten) und Zentralem Nervensystem zu speichern, ist eine zusätzliche Aufnahme des Nährstoffs über die Fütterung prinzipiell nicht notwendig.
Eine Ausnahme bilden kranke Tiere, deren Organismus nicht (mehr) ausreichend Taurin produzieren kann, um den Bedarf zu decken. Hier ist eine Versorgung mit dem Nährstoff über die tägliche Fütterung erforderlich. Auch Jungtiere haben einen erhöhten Bedarf an Taurin, da ihre Fähigkeit zur Eigensynthese noch nicht voll entwickelt ist. In der Regel nehmen sie den Nährstoff über die Muttermilch auf. Daher kann der Taurin-Bedarf bei laktierenden Tieren höher sein als normal.
Sonderfall: Taurin-Bedarf von Katze und Kater
Wie Hunde, Pferde oder Nager können Katzen Taurin zwar auch selbst bilden, allerdings nicht in ausreichender Menge. Aus diesem Grund ist es bei Katzen nicht möglich, den Taurin-Bedarf ausschließlich über die Eigensynthese zu decken. Deswegen müssen Katzen und Kater Taurin zusätzlich mit dem Futter aufnehmen. Das ist einer der Gründe dafür, weshalb man Katzen nicht mit Hundefutter ernähren sollte, da dieses meist wenig, bis kein Taurin enthält. Daher enthalten Katzenfutter von FLORIE alle den optimalen Tauringehalt, den deine Katze benötigt – egal ob alt oder jung
Taurin-Überdosierung: Was kann ich machen?
Eine Überversorgung mit Taurin bei Heim-, Hobby- bzw. Haustieren kommt so gut wie nicht vor, da ihr Körper überschüssige Aminosäuren mit dem Urin ausscheidet.
Wie äußert sich ein Taurin-Mangel bei Hund, Katze, Pferd, Kaninchen und Co.?
Ein Taurin-Mangel und somit eine Unterversorgung kann entstehen, wenn dein Tier über einen längeren Zeitraum hinweg zu wenig Tyrosin produziert. Grund dafür können Altersschwäche, Krankheit oder ein erhöhter Taurinbedarf (z. B. bei extremer körperlicher Beanspruchung oder bei säugenden Muttertieren) sowie eine Mangelversorgung mit den Aminosäuren Methionin und Cystein sein. Ein Taurin-Mangel kann sich dabei ganz unterschiedlich zu erkennen geben:-
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Leidet dein Tier an einem Taurin-Mangel, kann das auf lange Sicht zu einer Schwächung des Herzmuskels sowie zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Vor allem die dilatative Kardiomyopathie (DCM) zählt dabei zu den am weitesten verbreiteten Erkrankungen von Heim-, Hobby- und Haustieren. -
Störungen von Wachstum und Entwicklung
Bei Jungtieren ruft ein Mangel an Taurin Wachstumsstörungen Deswegen ist eine ausreichende Versorgung mit Taurin vor allem für Zuchttiere, Neugeborene und Jungtiere besonders wichtig. -
Verlust der Sehkraft und Schädigung der Netzhaut
Eine Unterversorgung mit Taurin wirkt sich negativ auf die Sehkraft deines Tieres aus und kann die Netzhaut auf lange Sicht so schädigen, dass es zu einer Erblindung kommt.
Wie viel Taurin steckt in welchem Futtermittel?
Taurin ist zu großen Mengen in Fisch und Fleisch vorhanden, wird jedoch von den meisten Heim-, Hobby- bzw. Haustieren selbst gebildet. Eine zusätzliche Fütterung mit Taurin-Präparaten ist deswegen in der Regel nicht notwendig.
Quellen
Meyer, Helmut et al. (2005): Ernährung des Hundes. Grundlagen – Fütterung – Diätetik, 6. Aufl., Stuttgart, Deutschland: Enke.
Iben, Christine et al. (2021): Ernährung der Katze, 1. Aufl. Stuttgart 2021. Stuttgart, Deutschland: Georg Thieme.