Fette

Fette auf einen Blick

  • Fette gehören zu den Makronährstoffen.
  • Sie sind der wichtigste Energielieferant für viele Heim-, Hobby- und Haustiere.
  • Einzelne Fette bestehen aus unterschiedlichen Fettsäuren.
  • Dabei unterscheidet man zwischen gesättigten und ungesättigten, essenziellen und nicht-essenziellen sowie zwischen kurz- und langkettigen Fettsäuren.
  • Fette fördern die Aufnahme der lebenswichtigen, fettlöslichen Vitamine A, D, E und K.

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Definition: Was genau sind Fette?

Fette (sog. Lipide) gehören zu den Makronährstoffen. Zu ihnen zählen ganz unterschiedliche chemische Substanzen. Ihnen allen ist jedoch gemein, dass sie in Wasser nicht löslich sind. Ist eine fetthaltige Substanz bei Raumtemperatur fest, spricht man von einem Fett. Ist sie hingegen flüssig, sprechen Expert*innen von einem fettigen Öl.

Das chemische Grundgerüst aller Fette ist identisch. Alle bestehen zu je einem Teil aus Glycerin (ein dreiwertiger Alkohol) und zu je drei Teilen aus Fettsäuren. Die Art und Zusammensetzung der Fettsäuren bildet ein individuelles Muster – das sogenannte Fettsäurenmuster. Je nach ihrem Aufbau und ihrer Struktur besitzen Fettsäuren ganz unterschiedliche Eigenschaften (langkettig vs. kurzkettig, essenziell vs. nicht-essenziell, gesättigt vs. ungesättigt usw.), die für die Gesundheit und Versorgung von Heim-, Hobby- und Haustieren förderlich sein können.

Fette – eine besonders wichtige Energiequelle im Futter

Fette bilden eine der wichtigsten Energiequellen im Futter von Hunden, Katzen, Kaninchen und Co. Im Unterschied zu anderen Makronährstoffen wie Kohlenhydraten, werden Fette vom Körper besonders langsam verstoffwechselt. Die in ihnen enthaltene Energie steht dem Tier somit längere Zeit zur Verfügung. Zugleich ist der Brennwert von „Fett“ besonders hoch. Mit etwa neun Kilokalorien (kcal; entspr. 37 Kilojoule) je Gramm sind Fette etwa doppelt so energiereich wie die anderen Makronährstoffe. Kohlenhydrate besitzen beispielsweise lediglich 4 kcal je Gramm.

Tierhalter*innen sollten bei fettreichen Futtern stets auch einen Blick auf den Energiegehalt werfen. Schließlich gilt: Übersteigt die Energiemenge im Futter über längere Zeit den Bedarf des Hobby- bzw. Haustieres, geht dies zwangsläufig mit einer Gewichtszunahme und ggf. weiteren gesundheitlichen Einschränkungen (z. B. Bluthochdruck) einher. Tierhalter*innen sollten deshalb stets den Fett bzw. Energiegehalt des Futters im Blick behalten und auf den Bedarf ihres Tieren abstimmen. Ein ungünstiges Fettsäurenmuster kann über längere Sicht zu vergleichbaren Folgen führen.

Abgesehen von der Versorgung des Organismus mit Energie und Fettsäuren, dienen Fette im Körper als Bestandteil von Körperstrukturen (z. B. Zellmembranen). Zudem leisten Fette als Geschmacksträger in Hundefutter, Katzenfutter, Pferdefutter, Hühnerfutter und Kaninchenfutter gute Dienste.

Fette bedingen die Aufnahme fettlöslicher Vitamine

Fette besitzen eine weitere, lebenswichtige Eigenschaft: Sie sind maßgeblich dafür verantwortlich, dass der Körper bestimmte Vitamine aufnehmen kann. Die Vitamine A, D, E und K werden als fettlösliche Vitamine bezeichnet, die zusammen mit Fett im Futter zugeführt werden müssen, damit sie der Stoffwechsel verarbeiten kann.

Weiterführende Links

  • Siehe auch den Beitrag „Rohfett“ und „Energie“ im deuka-Mischfutterlexikon.

Quellen

Engelhardt et al. (2015): Physiologie der Haustiere, 4. Aufl., Stuttgart, Deutschland: Enke.

Kamphues et al. (2014): Supplemente zur Tierernährung für Studium und Praxis, 12. Aufl., Hannover, Deutschland: M. & H. Schaper.