Wasser
Kategorie: Nährstofflexikon |
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Wasser und seine Bedeutung – der wichtigste aller Nährstoffe
Seit jeher gilt Wasser als Elixier des Lebens. Die Zuschreibung kommt nicht von ungefähr. Besitzt Wasser doch viele einzigartige Eigenschaften, die es unersetzlich macht für den reibungslosen Ablauf vieler Funktionen im Körper von Menschen und Tieren. Das ist auch der Grund für den hohen Wasseranteil im Körper von Hund, Katze, Kaninchen, Hühnern, Pferd und Co. Je nach Tierart besteht der Körper zu etwa 45 bis 75 Prozent aus dem flüssigen Nährstoff. Dabei liegt etwa 1/3 der gesamten Wassermenge als Blut, Lymphe, Speichel oder Urin (sog. extrazelluläre Flüssigkeit) und knapp 2/3 innerhalb von Körperzellen (sog. intrazelluläre Flüssigkeit) vor.
Was macht Wasser im Körper von Hunden, Katzen, Hühnern, Kaninchen und Pferden?
Wasser (lat. Aqua) ist für etliche Vorgänge im Körper von Menschen und Tieren unerlässlich. Es erfüllt unzählige Funktionen im Stoffwechsel und bei der Verdauung. Beispielsweise transportiert Wasser Nährstoffe (z. B. wasserlösliche Vitamine oder im Wasser gelöste Mineralstoffe, sog. Elektrolyte). Es reinigt die Nieren und ist zentral dafür verantwortlich, Schadstoffe – gelöst in Urin – aus dem Körper zu befördern. Wasser ist an diversen enzymatischen Reaktionen beteiligt, besitzt als Schweiß eine Schlüsselrolle bei der Regulierung der Körpertemperatur und lässt Ballaststoffe quellen, was ihre Verdaulichkeit verbessert und ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften entfaltet. Schließlich wäre ohne Wasser auch der Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushalt nicht denkbar.
Wie viel Wasser benötigen Heim-, Hobby- und Haustiere?
Der Wasserbedarf der tierischen Begleiter des Menschen ist unterschiedlich. Die Art, Größe und Aktivität jedes Tieres entscheidet über seinen täglichen Wasserbedarf. Beispielsweise benötigt ein Pferd etwa fünf Liter Wasser je 100 kg Körpermaße, um seinen Grundbedarf zu decken. Bei körperlicher Arbeit und hohen Außentemperaturen, steigt die benötigte Wassermenge über die Hälfte an. Während der Laktation ist der tägliche Wasserbedarf gar verdoppelt; schließlich besitzt Milch einen hohen Wasseranteil.
Hunde, Katzen, Kaninchen, Pferde und Co. nehmen Wasser nicht allein in Reinform über die Tränke auf. Schließlich beinhaltet Futter stets auch immer Flüssigkeit. Wie viel Wasser in der Nahrung enthalten ist, ist von Futtermittel zu Futtermittel verschieden. Gras, Obst und Gemüse enthalten beispielsweise generell mehr Wasser als Raufutter, Getreide oder Trockenfutter. Nassfutter für Katzen besitzt einen Wasseranteil von 80 Prozent – das Trockenfutter für Samtpfoten besteht hingegen nur zu 1/10 aus dem Nährstoff Wasser.
Das heißt: Je höhe der Wassergehalt im aufgenommenen Futtermittel ist, desto niedriger wird die eigentliche Wasseraufnahme des Tieres sein, um seinen Flüssigkeitsbedarf zu .
Durst – das geschieht bei Wassermangel im Körper von Hunden, Katzen, Pferden und Kaninchen
Sinkt die Wassermenge im Körper zu stark ab, versucht der Organismus den Mangel wieder auszugleichen. Die wichtigste Schutzmechanismen des Körpers gegen die drohende Unterversorgung mit dem lebensspendenden Nass ist der Durst. Durst entsteht dann, wenn ein Körper mehr als 0,5 Prozent seines Gewichtes an Wasser – und damit zugleich Elektrolyten – verliert (z. B. durch Schwitzen bei hoher Aktivität oder Hitze). Wie beim Menschen, so äußert sich Durst bei vielen Tieren durch ein Gefühl der Trockenheit in Maul und Kehle und das stetig steigende Bedürfnis, Wasser bzw. Flüssigkeit aufzunehmen.
Der Nährstoff im Nährstoff: Elektrolyte machen Wasser so lebenswichtig
Seine lebenswichtige Funktion erfüllt das Wasser vor allem durch die ihn ihm gelösten Mineralstoffe – auch als Elektrolyte bezeichnet. Zu den Elektrolyten – die zudem auch die Leitungsfähigkeit des Wassers verbessern – zählen vor allem die folgenden Mineralstoffe: Kalium, Calcium, Natrium, Chlorid, Phosphat, sowie Magnesium. Elektrolyte wirken stabilisierend auf den pH-Wert im Organismus (v. a. im Blut).
Werden zu viele Elektrolyte aus dem Körper ausgeschieden (z. B. beim Schwitzen oder einer Mangelernährung), ist meist ein (temporärer) Elektrolytmangel die Folge. Ein Elektrolytmangel äußert sich meist umgehend durch Befindlichkeitsstörungen betroffener Tiere – zum Beispiel in Form von Kreislaufproblemen, Durchfall (Diarrhö) oder Erbrechen. Bei einer anhaltenden Unterversorgung können bedrohliche Symptome bis hin zu Herzrhythmusstörungen auftreten. Ein solcher Mangel muss umgehend durch Aufnahme einer geeigneten Elektrolytlösung ausgeglichen werden.
Quellen
Kirchgeßner, Manfred (1997): Tierernährung, 10. Aufl., Deutschland, Wien: Verlags Union Agrar.
Von Engelhardt, Wolfgang et al. (2015): Physiologie der Haustiere, 4. Aufl., Stuttgart, Deutschland: Enke.