Das Pferd im Fellwechsel unterstützen

Fellwechsel beim Pferd – eine haarige Angelegenheit?Zwei Mal im Jahr wechseln Pferde ihr Fell. Zwischen Februar und April sowie Juli und November stellen sich die Tiere auf die anstehenden Jahreszeiten ein. Für den Körper der Pferde bedeutet das einen Kraftakt. Schließlich wird nicht nur altes Haar abgestoßen, sondern auch neues gebildet. Pferdebesitzer*innen sollten ihre Pferde deswegen im Fellwechsel unterstützen: Wichtig ist unter anderem die Versorgung mit Zink, Vitamin A, hochwertigem Protein und Omega-3-Fettsäuren. Die Ration lässt sich einfach mithilfe maßgeschneiderter Zusatzfutter anpassen.

Kategorie: Ratgeber-Beiträge im Bereich Pferd | 0 Kommentare

So verläuft der Fellwechsel beim Pferd

Der Fellwechsel beim Pferd ist eine haarige Angelegenheit. Bereits im tiefsten Winter bzw. während des Hochsommers, stellt sich der Körper deines Pferdes hormonell auf den anstehenden Wechsel seiner Haarpracht ein. Damit sind Pferde stets früh dran. Wenn es noch kalt ist, verlieren sie bereits das dicke Winterfell und im Spätsommer wachsen schon die ersten dickeren Haare. Das bedeutet im Umkehrschluss: Wenn das Pferd stark haart, ist der Fellwechsel fast schon in der letzten Phase, das neue Fell bereits gebildet und das alte wird gerade abgeworfen.

Der Fellwechsel beim Pferd hängt aber nicht nur von den Lichtverhältnissen der Jahreszeit ab. Auch Temperatur, Hormone und Ernährung beeinflussen die Erneuerung des Haarkleides. Dabei reagieren Pferde auf die bestehende Witterung. Eisige Tage können den Fellwechsel verzögern, Hitzeperioden beschleunigen. Wie lange der Fellwechsel dauert, hängt deshalb von verschiedenen Faktoren ab. Auch Rasse und Alter des Pferdes spielen neben Wetter und Haltung eine wichtige Rolle. Manche Pferde erledigen ihn in wenigen Wochen, bei anderen zieht er sich über Monate hin. Dabei nimmt der Fellwechsel im Frühling prinzipiell mehr Zeit in Anspruch als der im Herbst.

Welche Pferde neigen zu Problemen beim Fellwechsel?

Gesunde Pferde haben mit dem Fellwechsel zumeist keine Schwierigkeiten. Dadurch darf man sich jedoch nicht täuschen lassen: Der Fellwechsel fordert hohe Leistung vom Körper und Stoffwechsel deines Pferdes. Immerhin tauscht sich das Haarkleid komplett aus. Aus diesem Grund kann der Fellwechsel deines Pferdes mit einer Reihe von Problemen einhergehen. Folgende Pferde sind hierfür besonders anfällig:

  • ältere Pferde
  • Pferde mit Stoffwechselproblemen (z. B. Cushing oder EMS)
  • überlastete Pferde
  • Pferde, die nicht bedarfsgerecht gefüttert wurden (und bei denen daher eine Über- oder Unterversorgung besteht)
  • kranke Pferde
Fellwechsel sorgt für Großputz im Stall (c) Nadine Haase – stock.adobe.com

Haare, Haare, nichts als Haare. Zweimal im Jahr verursacht der Fellwechsel der Pferde einen Großputz im Stall (© Nadine Haase – stock.adobe.com).

Zeichen für Probleme deines Pferdes beim Fellwechsel

Pferde mit Schwierigkeiten während des Fellwechsels lassen sich oft leicht erkennen.

  • Meist besitzen sie ein stumpferes Fell und wirken insgesamt schlapp und energielos. Auch angeschwollene Beine, insbesondere wenn die Pferde frisch aus der Box kommen, sind ein Zeichen für Unregelmäßigkeiten des Stoffwechsels. Bei Pferden mit Problemen beim Fellwechsel vollzieht sich der Wechsel des Haarkleides oft langsamer.
  • Während des Fellwechsels ist auch das Herz-Kreislaufsystem belastet. Wenn das flauschige Winterfell noch nicht abgeworfen ist, die Sonne trotzdem schon stark wärmt ist der Organismus deines Pferdes stark gefordert. Schwitzt dein Pferd jetzt besonders stark, ist das mitunter Zeichen für einen problematischen Fellwechsel.
  • Da die Qualität des Fellwechsels direkt mit dem Stoffwechsel deines Pferdes zusammenhängt, verlieren gerade Pferde mit Stoffwechselerkrankungen das alte Fell oft nur schwer. Stoffwechselkrankheiten, die den Fellwechsel deines Pferdes negativ beeinflussen sind beispielsweise das Equine Cushing-Syndrom (Syn. Cushing) und das Equine Metabolische Syndrom (Syn. EMS).
  • Schließlich können sich bestehende Probleme und Erkrankungen wie Mauke, Allergien, Ekzem oder Verdauungsprobleme während des Fellwechsel des Pferdes verstärken oder ausbrechen. Speziell bei älteren und schwerfuttrigen Pferden kann der zehrende Fellwechsel auch mit einem Gewichtsverlust einhergehen. Bleibe also stets wachsam.
Überall Haare_Pferd wird beim Fellwechsel gebürstet (c) Nadine Haase – stock.adobe.com

Lästige Pflicht im Frühjahr und zum Herbstbeginn: Nur wer regelmäßig und umfassend bürstet hält die rieselnde Haarpracht des Pferdes während des Fellwechsels im Zaum (© Nadine Haase – stock.adobe.com).

Fellwechsel-Problem: Das Pferd hat Schuppen

Die Bildung von Schuppen ist ein ebenso verbreitetes wie lästiges Problem während des Fellwechsels. Grund hierfür ist die gereizte und deshalb besonders empfindliche Haut deines Pferdes, die zur Verkrustung und Austrocknung neigt sowie für einen Befall mit Pilzen besonders anfällig ist. Weitere Ursachen sind Schmutzreste, übermäßiger Talg und abgestorbene Hautzellen. Schließlich kann eine Über- oder Unterversorgung mit Nährstoffen (z. B. Zink) die Schuppenbildung befeuern.

Ein Patentrezept gegen Schuppen gibt es nicht. Vielmehr richtet sich die Behandlung nach der zugrundliegenden Ursache. Bürste das Fell deines Pferdes regelmäßig und befreie es von Schmutz und Unreinheiten. Hierfür bieten sich spezielle Shampoos an, die entweder nachfetten oder Feuchtigkeit spenden. – Aber übertreibe es nicht! Schließlich kann auch eine übertriebe Pflege die Schuppenbildung ankurbeln.

Treten die Schuppen lediglich während des Fellwechsels auf, überprüfe unbedingt die Nährstoffversorgung deines Pferdes. Analysiere die Grundfutterration und stelle so sicher, dass dein Pferd alle Nährstoffe mit der Nahrung erhält, die es für einen reibungslosen Fellwechsel benötigt.

Fellwechsel beim Pferd: jetzt steigt der Bedarf für bestimmte Nährstoffe

Während des Fellwechsels haben Pferde einen erhöhten Bedarf an Nährstoffen. Sie benötigen Pferdefutter, das ihren Energiebedarf deckt, hochwertiges Protein zur Verfügung stellt und das sie ausreichend mit Spurenelementen, Vitaminen und Mineralien versorgt. Folgende Nährstoffe sind für einen reibungslosen Fellwechsel deines Pferdes von besonderer Bedeutung:

  • Proteine / Aminosäuren
    Haare bestehen größtenteils aus Keratinen. Keratine sind Strukturproteine und machen den Hauptbestandteil des Haares aus. Nimmt das Pferd zu wenig Proteine mit dem Pferdefutter auf, hemmt das das Haarwachstum, reduziert die Haarqualität und verzögert den Fellwechsel insgesamt. Damit das Pferd Keratine bilden kann, benötigt es essenzielle Aminosäuren mit dem Futter.
  • Vitamin A bzw. Beta Carotin
    Pferde benötigen Vitamin A für den Aufbau und die Regeneration und den Schutz der Haut. Das Vitamin wird vom Körper selbst gebildet. Hierfür benötigt der Organismus Beta Carotin (Syn. ß-Carotin). Eine direkte Aufnahme von Vitamin A – oder ausreichend Beta Carotin – wirkt stumpfem Fell, Haarausfall oder Juckreiz während des Fellwechsels entgegen.
  • Zink
    Das Spurenelement Zink unterstützt das Wachstum und die Teilung von Haarzellen. Damit ist es für den Fellwechsel von zentraler Bedeutung. Ohne ausreichend Zink kann der Körper des Pferdes kein Keratin bilden. Das Strukturprotein Keratin ist der Hauptbestandteil des Haares. Fehlt Zink, kann es zu Haarausfall und Schuppenbildung kommen – das Haar wird brüchig, dünn und spröde.
  • Biotin
    Biotin (Syn. Vitamin H) beeinflusst das Zellwachstum und die Haarneubildung. Pferde können das wasserlösliche Vitamin im Darm zwar eigenständig synthetisieren, so dass es selten zu einem Mangel an Biotin kommt. Es hat sich aber gezeigt, dass eine zusätzliche Biotin-Versorgung bei trockenem, sprödem Fell ohne Glanz helfen kann.
  • Omega-3-Fettsäuren
    Omega-3-Fettsäuren gehören zu den essenziellen Fettsäuren, die der Körper nicht selbst herstellen kann. Sie sind unter anderem wichtiger Bestandteil des Hautstoffwechsels. Ein Mangel kann während des Fellwechsels zu rauem, trockenem und borstigem Fell führen. 

Weitere Nährstoffe, die beim Fellwechsel des Pferdes eine Rolle spielen, sind Kupfer, Mangan, Vitamin E sowie Selen.

Im Fellwechsel das Pferd mit dem richtigen Futter unterstützen

Eine zugeschnittene Fütterung, ist das A und O, um dein Pferd gut durch den Fellwechsel zu bringen. Die Grundlage einer fellwechselgerechten Ration bildet – wie so oft – hochwertiges Raufutter. Die bedarfsgerechte Versorgung mit Heu oder Heulage hält sämtliche Verdauungsvorgänge aufrecht und schafft so optimale Bedingungen, die aufgenommenen Nährstoffe zu verwerten, die dein Pferd benötigt.

Bei älteren, kranken oder besonders beanspruchten Pferde, bei denen der Fellwechsel nicht problemlos abläuft, empfiehlt sich mitunter eine Aufwertung der täglichen Fütterung. Diese soll sicherstellen, dass dein Pferd alle für den Fellwechsel benötigten Nährstoffe enthält.

So kannst du während der Zeit des Fellwechsels die tägliche Ration Krippenfutter mit hochwertigem Protein, Omega-3-Fettsäuren und Vitamin A bzw. Beta Carotin ergänzen (z. B. deukavallo Leinvital). Du kannst die erhöhte Grundversorgung deines Pferdes während des Fellwechsels aber auch durch ein ausgewogenes Mineralfutter (z. B. deukavallo Mineral) sichern. Bei akuten Mangellagen kann ein hochdosiertes Zusatzfutter dabei helfen, einem Nährstoffmangel vorzubeugen oder bestehende auszugleichen (z. B. mit dem Supplement deukavallo Biotin+Zink).

Ein reibungsloser Fellwechsel geht auch durch den Magen

Der Fellwechsel belastet den Körper deines Pferdes in besonderem Maße. Auch Magen und Darm sind in dieser Zeit besonders beansprucht. Eine reibungslose Verdauung bildet jedoch gerade jetzt die Basis, damit dein Pferd alle nötigen Nährstoffe optimal aufnehmen kann. Achte bei der Fütterung deines Pferdes während des Fellwechsels daher auf verdauungsförderliche Zutaten. Hierzu zählt beispielsweise Leinsamen, Sojaschalen, Apfeltrester und Weizenkleie. Diese Komponenten bilden Schleimstoffe, die Magen- und Darmschleimhaut schützen, den Weitertransport des Futterbreis unterstützen und besonders leicht verdaulich sind. Pferdefutter mit diesen wertvollen Zutaten sind deukavallo Leinvital oder das Mash deukavallo Apfelmash.


Fazit: Fellwechsel beim Pferd – eine haarige Angelegenheit?

  • Pferde wechseln zweimal jährlich ihr Fell. Während dieses Fellwechsels besitz dein Pferd einen erhöhten Bedarf an diversen Nährstoffen.
  • Folgende Nährstoffe sind gerade jetzt besonders wichtig: Vitamin A, Beta Carotin, Proteine, Biotin, Zink sowie Omega-3-Fettsäuren
  • Wird der Bedarf nicht über eine angepasste Fütterung gedeckt, kann es zu Problemen beim Fellwechsel wie Schlappheit, Gewichtsverlust sowie diversen Probleme mit der Haut und Verdauung kommen.
  • Pferdefutter, die die Bedürfnisse der Pferde während des Fellwechsels decken, sind als Mash (z. B. deukavallo Apfelmash), Mineralfutter (z. B. deukavallo Mineral), Leinsamen-Mischungen (z. B. deukavallo Leinvital) oder Zusatzfutter (z. B. deukavallo Biotin+Zink) erhältlich.
  • Unterstütze den Fellwechsel deines Pferdes durch die richtige Fellpflege – auch diverse Hausmittel können dein Pferd in dieser Phase unterstützen.

FAQ zum Thema Fellwechsel

Was hilft einem Pferd während des Fellwechsels? Du kannst deinem Pferd mit ausgiebigen Putzeinheiten helfen, sein Fell schnell loszuwerden. Strengt der Fellwechsel es stark an, passe dein Trainings- und Beschäftigungsprogramm an und unterstütze es mit passendem Pferdefutter (z. B. von deukavallo).
Mit welchem Zusatzfutter unterstütze ich mein Pferd im Fellwechsel? Pferdefutter, die den Fellwechsel unterstützen, sind als Mash, Mineralfutter oder Leinsamen-Mischungen erhältlich (z. B. deukavallo Leinvital, deukavallo Mineral). Entsprechende Futter enthalten exakt abgestimmte Nährstoffe wie Zink, Biotin, Vitamin A und Proteine.
Wann fängt der Fellwechsel beim Pferd an? Der Fellwechsel orientiert sich an der Länge der Tage (Photoperiodismus). Die Umstellung beginnt jeweils mit der Wintersonnenwende am 21. Dezember und der Sommersonnenwende am 21. Juni und dauert etwa drei Monate an.

Bildquellen

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© Nadine Haase – stock.adobe.com

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